www.canow.de

Havelkanal

  Brandenburg   Kanäle
Schönwalde Der Havelkanal beginnt zwischen Nieder Neuendorf und Hennigsdorf an der Mündung der Havel in den Nieder Neuendorfer See (km 10,4; 31,4 m über NN) und endet bei Paretz in der Nähe von Ketzin an der Unterhavel. Er hat eine Länge von 34,5 km und ist dadurch von der Elbe aus gesehen 9 km kürzer als der Umweg über die verkehrsreichen Gewässer Berlins. Der Wasserspiegelunterschied  von etwa 2 m wird durch die Schleuse bei Schönwalde überwunden. Die Schleuse Schönwalde hat also die gleiche Aufgabe wie die Schleuse Spandau, da beide Havelwasserstraßen parallel verlaufen. Der Kanal ist 34 m breit und 3 m tief (Tauchtiefe 2 m).
Pinnow
Spandau
Lehnitz
 
Der auch "Kanal des Friedens" benannte Kanal wurde in den Jahren 1951 bis 1952 in nur 13 Monaten gebaut, auch um den Transport durch die Westberliner Gewässer zu umgehen. Streckenweise folgte er dem Verlauf älterer künstlicher Wasserstraßen. Westlich der Falkenhagener Laßzinswiesen nutzte er das Bett des Niederneuendorfer Kanals, dann ein kurzes Stück des Havelländischen Großen Hauptkanals und ab Zeestow (nördlich von Wustermark) das Bett des Hauptschiffahrtskanals Nauen-Paretz. Er erhält sein Wasser aus der Havel und kleineren Zuflüssen. Da der Pegelunterschied bereits 9 km von der Oberhavel entfernt (Schleuse Schönwalde) auf Unterhavelniveau gebracht wurde (unter Verzicht auf die Paretzer Schleuse), mußte der Kanal ab da tiefer als seine Vorgänger gebaut werden. Unter anderem deshalb wurde der vom Nauen-Paretzer Kanal durchflossene Wublitzsee trockengelegt.

Spätestens seit Beendigung der Bauarbeiten an der Spandauer Schleuse führt der Kanal ein Schattendasein. 

Kanal des Friedens bei Schönwalde, um 1959

Kanal des Friedens bei Schönwalde, Ende der 50er Jahre

Schleppzug auf dem Havelkanal bei Brieselang (km 18, Badeanstalt), um 1960

Schlepper auf dem Havelkanal bei Brieselang

Havelkanal bei Schönwalde - Blick nach Osten

Havelkanal bei Schönwalde, Blick nach Osten

Havelkanal bei Alt-Brieselang, Blick nach Norden

Havelkanal bei Alt-Brieselang - Blick nach Norden
"Der Havelkanal ist ein Kind des Paretz- Nauener Kanals in dessen Bett er 1952 bei einer Länge von 34,5 km mit einer Schleuse bei Schönwalde in der für heutige Verhältnisse unglaublichen Rekordzeit von nur 13 Monaten errichtet wurde. Anlaß für diesen Kraftakt der jungen DDR war nicht wie oft behauptet ein früh geplanter Mauerbau, sondern die in Westberlin gelegene Schleuse Spandau welche für die geplante Schiffahrt mit 1000 Tonnen Schiffen viel zu klein war und an der man obendrein mit Beginn des kalten Krieges die Abfertigung von Schiffen der DDR so verzögerte daß dringend benötigte Baustoffe stets zu spät an ihren Bestimmungsorten eintrafen. Der Bau des Kanals begann im Mai 1951 und am 28. Juni 1952 wurde er dem Verkehr übergeben. Entsprechend der großen Eile wurde natürlich gepfuscht, Baugrunduntersuchungen teilweise völlig weggelassen. In zweischichtigem Betrieb wurden durchschnittlich 1500 Arbeiter beschäftigt, 16 Schwimmbagger und 7 Spüler waren ständig im Einsatz. Die Bilanz umfaßt eine Schleuse, ein Wehr, fünf Schöpfwerke, zwei Düker, ein Einlaßbauwerk, zehn Brücken, ein Schleusenmeister und ein Strommeistergehöft, 49km Deiche, 60km Gräben. Die Erdbewegungen umfaßten 5,56 Millionen Kubikmeter. es wurden 50 t Sprengstoff eingesetzt und 40 000 Bäume gepflanzt. 
Mit dem Ende der DDR fiel auch den Wasserstraßenämtern die Schaufel aus der Hand, 10 Jahre wurde so gut wie nichts instandgesetzt. Von der ursprünglichen Wassertiefe 3,5 m sind heute 1,5 m Schlamm welcher von den regelmäßig durchfahrenden Großschubschiffen umgequirlt wird um sich schnell wieder abzusetzen. Seit etwa einem Jahr läßt man dem Kanal wieder etwas Pflege zukommen, umgestürzte Bäume und Böschungsschäden werden repariert."
Frauen beim Bau der Kanalsohle 1952, schwerste Handarbeit.

(aus http://www.wasserfreunde-brieselang.de )

nach oben