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Finowkanal
  Kanalbauten

Der erste Finowkanal wurde zwischen 1605 und 1620 gebaut. Er hatte 11 Schleusen, darunter Liebenwalde, Marienwerder, Finowfurt und Eberswalde. Bauliche Probleme verhinderten, daß er wirtschaftliche Bedeutung erlangen konnte. Er verfiel im 30-jährigen Krieg, wurde bei Zerpenschleuse zugeschüttet* und geriet in Vergessenheit.

Der zweite Finowkanal wurde 1743 - 1746 gebaut. Er benutzte das alte Bett und es wurden auch die alten 10 Schleusen neu gebaut. Erweiterung des Kanals in östlicher Richtung mit dem Bau weiterer 7 Staustufen ab 1747 bis 1753 

1767 Verlängerung des Kanals bis Liepe mit den Schleusen Ragöser, Stecher und Liepe.
Um 1850 wurden die alten Schleusen durch massive ersetzt.
1874 - 1885 wurde an allen Schleusenstandorten jeweils eine zweite Schleuse gebaut.
1880 - 1883 wurde der Kanals reguliert und vertieft, und die Brücken wurden erweitert.

Die Inbetriebnahme des Oder-Havel-Kanals im Jahre 1914 machte die Strecke des Finowkanals zwischen Liebenwalde und Zerpenschleuse (Langer Trödel) überflüssig. Er wurde nach dem Bau des Oder-Havel-Kanals durch die Zuschüttung der Zerpenschleuse zur 10 Kilometer langen Sackgasse, die nicht von Schleusen unterbrochen wird.

Mit dem Bau des ersten Finowkanals wurde im Jahr 1606 begonnen. 1609 wurde das erste beladene Schiff von der Havel durch fünf Schleusen bis nach Schöpfurth getreidelt (gezogen). Durch die Wirren des 30-jährigen Krieges zerfielen die Bauwerke an diesem Kanal. Es mußte 1743 noch einmal mit dem Ausbau des zweiten Finowkanals begonnen werden. Am 16. Juni 1746 war der Finowkanal soweit fertiggestellt, dass das erste Schiff mit 100 Tonnen Salz von der Havel nach der Oder und ein anderes mit Hafer beladenes von der Oder nach der Havel die Probefahrt machte. Vor 250 Jahren wurde mit dem Finowkanal eine Wasserstraße zwischen Oder und Havel in Betrieb genommen, die für lange Zeit eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen der Mark Brandenburg und - darüber hinaus - ganz Preußens werden sollte. Er verband Berlin mit seinem Seehafen Stettin und öffnete außerdem das Tor in die östlichen Provinzen des preußischen Staates. Er gehört neben zahlreichen kleineren Wasserstraßen zum "verkehrswasserbaulichen Lebenswerk" Friedrich des Großen. Hier wurden die Grundlagen für das weitverzweigte märkische Wasserstraßensystem gelegt. Der Finowkanal verbrauchte sehr viel Wasser. Der Wasserverbrauch  im Finowkanal erhöhte sich durch die vielen Schleusen und den regen Schiffsverkehr. Die Havel war der Wasserhauptlieferant. Die Problematik der Wasserversorgung verschärfte sich nach der Inbetriebnahme des zweiten Finowkanals erheblich. 1766 wurde der Werbellinsee über den Werbellinkanal an das Kanalnetz des Finowkanals angeschlossen. Das brachte eine teilweise Verbesserung der Wassersituation auf dem Finowkanal. Am 26. April 1856 befuhr das erste Dampfschiff auf der Fahrt von Stettin nach Berlin den Finowkanal. Der Finowkanal hatte für die Schiffahrt und die ansässige Industrie eine ständig wachsende Bedeutung, die mit der Inbetriebnahme des Großschiffahrtskanals (Oder - Havel - Kanal) am 17. Juni 1914 stark abnahm. Durch die ortsansässige Industrie sowie die Flößerei kam der Schiffsbetrieb nicht ganz zum Erliegen.

Nach dem II. Weltkrieg wurden in den 50er Jahren große Anstrengungen unternommen, um den Finowkanal wieder schiffbar zu machen und für die Versorgung der Stadt Eberswalde und deren Industrie zu erhalten.Über 20 Jahre blieb er eine wichtige Verkehrsader für die Eberswalder Industriebetriebe. Mit einer Kesselexplosion im Gaswerk Eberswalde im Jahre 1972 brach die Hauptsäule des Transportes weg. 1973 war es dann so gut wie aus, denn nur noch 398t Güter passierten den Kanal. Seitdem dient er im Prinzip nur noch wasserwirtschaftlichen Zwecken und einem fast vernachlässigten Sportbootverkehr.

Der Finowkanal, der in all den vergangenen Jahren Höhen und Tiefen erlebt hat, der eine große wirtschaftliche Bedeutung für diese Region hatte, ist außerdem ein landschaftliches Kleinod im Barnim und in der Schorfheide. Ende des 19. Jahrhunderts fuhr der erste Bereisungsdampfer, das Schiff "Wilhelm Kohlbrück", auf dem Finowkanal. Nach der Wende, im Jahre 1992 nahm der Reeder Gerd Neumann mit seinem Fahrgastschiff  "Brummel" den Personenverkehr auf.

Fahrgastschiffe gab es auf diesem Kanal, obwohl in idyllischer und sehr reizvoller Landschaft gelegen, kaum. 

Trotz aller Schwierigkeiten genehmigte der Kurfürst Joachim Friedrich (1598 - 1608) im Jahre 1603 die Oder über das Flüßchen Finow mit der Havel bei Liebenwalde zu verbinden. Baubeginn war bereits 2 Jahre später, und nach einer Bauzeit von 4 Jahren war die Verbindung von Liebenwalde bis zur Finow einschließlich des Baues von 5 Schleusen bis zum Ort Schöpfurt für beladene Schiffe passierbar

Nach anfänglichen Vorstellungen des Königs sollte der Kanal innerhalb eines Jahres befahrbar sein. Nach dem damaligen Stand der Wasserbautechnik bedeutete die Errichtung des Kanals eine beachtliche technische Leistung. Die Gesamtlänge des Kanals betrug ca. 43 km, wobei ein Höhenunterschied von 38 m zu überwinden war. Die Standorte der vorerst 10 Staustufen orientierten sich vorwiegend an den Stationen der zwischen 1605 und 1620 errichteten Schleusen.

Nach einer Bauzeit von 3 Jahren, am 16. Juni 1746 eröffnete ein mit 100 Tonnen Salz beladenes Fahrzeug die Schiffahrt von der Havel zur Oder. In die umgekehrte Richtung fuhr dann als Abschluß der Probefahrt, ein mit Hafer beladenes Schiff die Strecke. Dieses Schiff hatte die Abmessungen von 26,67 m Länge und 3,11 m Breite. Diesen Abmessungen waren sicher auch die ersten Schleusen in Kesselform (siehe Abbildung) angepaßt.

Zur Verbesserung der Wasserstraßenverbindung von der Oder bei Oderberg und der weiteren Nutzung des Havellaufes von Liebenwalde bis Berlin, wurde die Erweiterung des Kanals in östlicher Richtung mit dem Bau weiterer 7 Staustufen erforderlich.

Die Erweiterung in östlicher Richtung steht eng im Zusammenhang mit dem Bau des Oderkanals. Dieser Kanal oder Durchstich wurde mit dem Ziel errichtet, das im Oderbogen zwischen Güstebiese und Hohensaaten durch Altarme und Altwässer geprägte Gelände für eine landwirtschaftliche Nutzung zu entwässern. Die Arbeiten zum Durchstich begannen 1747 und waren 1753 beendet.

http://www.teamdochnoch.de/AQUA/Finowkanal/fkseite-0005.html

 

 

http://www.wsa-eberswalde.de/bauwerke/finowkanal.html

 

Vor 1600           Erste Gedanken zur Verbindung von Havel und Oder reifen. Jedoch fehlen zu dieser Zeit die fachlichen Voraussetzungen, Geld und geeignete Arbeitskräfte für die praktische Umsetzung dieser Ideen.

21.10.1603         Kurfürst Joachim Friedrich gibt den Befehl zur Verbindung von Havel und Oder über den Flusslauf der Finow

1605                  Der Bau des ersten Finowkanals wird begonnen.

1609                   Die Verbindung von Liebenwalde bis zum Ort Schöpfurth auf Höhe der Finowmündung, einschließlich von fünf Schleusen ist passierbar.

1618-1648         Während des 30jährigen Krieges werden einzelne Kanalabschnitte zerstört. Es kommt zum völligen Verfall des Kanals.

1720                   Nachdem Preußen Stettin und die zwischen Oder und Peene gelegenen pommerschen Landesteile von Schweden erworben hat, werden Überlegungen angestellt, durch eine leistungsfähige Verkehrsverbindung den wirtschaftlichen Aufschwung der Region zu fördern.

1741                   Eine von Friedrich II. eingesetzte Kommission erkennt den Nutzen eines Kanals für den Salztransport zwischen Preußen und Pommern und zum Transport von Holz aus der Neumark für den Schiffbau sowie als Brandholz nach Berlin, Potsdam und Magdeburg.

19.07.1743        Friedrich II. verfügt, unverzüglich mit dem Kanalbau zu beginnen. Das eigens dafür geschaffene Kanalbauamt, der Vorläufer des heutigen Wasserstraßen und Schifffahrtsamtes Eberswalde nimmt seine Arbeit auf. Das erforderliche Bauland wird bereitgestellt. Zahlreiche Arbeitskräfte werden aus anderen Regionen und Ländern herbeigeholt. Nach dem damaligen Stand der Wasserbautechnik stellt der Bau des Finowkanals mit einer Länge 43 Kilometern, einem Höhenunterschied von 38 Metern und vorerst zehn Staustufen eine bedeutende technische Leistung dar.

16.06.1746        Das erste Schiff, beladen mit 100 Tonnen Salz eröffnet den Betrieb auf dem zweiten Finowkanal von der Havel zur Oder. In der Gegenrichtung fährt ein 26,68 Meter langes und 2,93 Meter breites Schiff mit einer Ladung Hafer. In den folgenden Jahren wird der Kanal ständig ausgebaut. Sieben weitere Staustufen werden errichtet.

1749                   1047 Kähne befahren den Kanal.

1747-1753         Der Bau des Oderkanals und die damit verbundene Absenkung des Wasserstandes auf dem Gebiet des jetzigen Oderbruchs um etwa 3,5 Meter erfordert die Speisung der Havel-Oder-Wasserstraße neu zu regeln. Mit wachsendem Verkehrsaufkommen steigt der Bedarf an Schleusungswasser. Die entlang des Finowkanals entstehenden Industriebetriebe verbrauchen ebenfalls immer größere Wassermengen. Der Zufluss aus der Havel, dem Einzugsgebiet des Werbellinsees , der Finow, Schwärze und Ragöse reicht nicht aus, den gesamten Wasserbedarf zu decken.

1765                   Über den Werbellinkanal mit zwei Staustufen wird der Werbellinsee an den Finowkanal angeschlossen.

Um 1786            Im 6jährigen Durchschnitt passieren etwa 4000 Kähne und 1700 Schuten zum Brennholztransport für die Salzsiedereien den Finowkanal, die auf der Rückfahrt Salz transportieren. Von der Oder her kommen etwa 12000 Stämme Floßholz.

1829                   Insgesamt 5200 Kähne 110000 Stämme Floßholz passieren den Kanal. Durch das wachsende Verkehrsaufkommen nehmen die Wartezeiten an den Schleusen ständig zu. Der Bau moderner, größerer Schleusen wird beschlossen.

1831                   Die Schleuse Eberswalde als älteste noch in Betrieb befindliche Kanalschleuse in Deutschland wird fertiggestellt.

Ab 1840            Holz wird verstärkt aus Russland eingeführt. Von Hohensaaten wird das Holz bis zu den Lieper Gewässern, am östlichen Ende des Finowkanals, gebracht, wo es infolge der begrenzten Durchlassfähigkeit des Kanals eingelagert oder in den zahlreichen Sägewerken verarbeitet wird. Auf den Oderberger und Lieper Gewässern lagern bis zu 600000 Rundhölzer. Es entwickelt sich der größte Holzhandelsplatz in Norddeutschland.

1841-1844         Jährlich werden 13334 Kähne und 48000 Stämme Floßholz durch den Finowkanal geschleust. Als Folge des ständig zunehmenden Transportaufkommens werden die Wartezeiten an den Schleusen immer länger.

1845                   Die alten hölzernen Schleusen werden durch massive, doppeltbreite ersetzt. Durch königliche Order wird die maximale Abmessung von Schiffen und Flößen auf dem Finowkanal auf eine Länge von 40,2 Metern, eine Breite von 4,6 Metern und einen Tiefgang von 1,4 Metern festgelegt. Mit diesem Finowmaß entsteht das erste einheitliche Maß für Binnenschiffe.

1874-1885         Der Bau der zweiten Schleuse je Staustufe wird abgeschlossen.

1877                   Eine Denkschrift bezeichnet die Wasserstraße zwischen Liebenwalde und Spandau als die lebhafteste Binnenwasserstraße des preußischen Staates, zu dem in dieser Zeit auch der Rhein gehört.

1893                   Die Eberswalder Schleuse wird von 15289 Floßholzplötzen passiert

1898                   Durch die Schleuse Hohensaaten werden jährlich 66624 Plötzen  befördert. Dazu sind 331 Betriebstage mit insgesamt 4927 Stunden erforderlich.

1906                   Mit einem jährlichen Transportaufkommen von 2720767 Tonnen hat der Finowkanal die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit erreicht. Die Regierung beschließt den Bau einer neuen Havel-Oder-Wasserstraße.

1914                  Der Großschifffahrtsweg Berlin-Stettin als neue Verbindung zwischen Havel und Oder wird eröffnet. Der Finowkanal wird damit zur Nebenwasserstraße, hat aber noch Bedeutung für die ortsansässige Industrie und die Flößerei, der dieser Weg vorgeschrieben ist.

1924-1925         Der Abschnitt von Liebenwalde bis Zerpenschleuse wird stillgelegt. In Zerpenschleuse werden beide Schleusen zugeschüttet und die alte Zugbrücke beseitigt. Die Länge des Finowkanals verringert sich damit auf die Strecke von Zerpenschleuse bis Liepe mit einer Länge von 32 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 36 Metern mit 12 Staustufen. Der alte Kanal hat für die durchgehende Schifffahrt kaum noch Bedeutung. Er wird nur noch für die Versorgung der anliegenden Kommunen und Industriebetriebe genutzt.

Ab 1928            Mit Ausnahme der Eberswalder Schleuse wird jeweils die ältere erste Schleusenkammer einer jeden Staustufe zugeschüttet.

1945                   Infolge Kriegseinwirkung ist der Finowkanal für die Schiffahrt gesperrt.

1952                  Der Finowkanal wird wieder in Betrieb genommen, um die Industriebetriebe des Finowtals versorgen zu können.

1972                  Nach einer Kesselexplosion wird das Eberswalder Gaswerk geschlossen. Damit entfällt eine der Hauptsäulen des Transports. In der Folgezeit werden so gut wie keine Investitionen am Finowkanal vorgenommen. Er hat nur noch Bedeutung für dieWasserhaltung und Touristik.

1990                   Trotzdem die Schleusen Eberswalde und Wolfswinkel bereits zu technischen Denkmale erklärt wurden, ist der Kanal  in einem katastrophalen Zustand. Zahlreiche Schleusen sind baufällig, das Wasser durch jahrhundertelange industrielle Nutzung und Einleitung von Abwässern stark belastet.

1996                   Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Region Finowkanal wird aus der Taufe gehoben. Ziel dieser Gemeinschaft ist die abgestimmte Bauleitplanung, Projektentwicklung  sowie
Planung und Organisation der Realisation von Maßnahmen in den Gemeinden von
Liebenwalde bis Hohensaaten. Im Vordergrund stehen dabei Projekte zur Schaffung einer touristischen Grundinfrastruktur und Sanierungsarbeiten an der Wasserstraße selbst.

1997                   Die Bundesregierung beschließt, den Finowkanal zu erhalten und zu sanieren. Dafür sollen in den nächsten fünfzehn Jahren 41,5 Millionen DM bereitgestellt werden.

*: Die Quelle ist mir nicht bekannt. Möglicherweise liegt hier eine Verwechslung vor.
  links
www.katiberg.de/zerp/index.htm